Wenn man gerade zum ersten Mal Nachwuchs bekommen hat, findet man sich ganz schnell bei einer Fragestellung wieder, die einen eine ganze Weile begleiten wird: Warum schreit mein Baby?
Ui, ja, was da alles dahinterstecken kann und abgeklopft werden muss:
- Hat es Hunger?
- Tut ihm etwas weh?
- Hat es etwas Erlebtes zu verarbeiten?
- Fühlt es sich aus irgendeinem Grund unwohl?
- Hat es Angst?
- Ist es vollkommen überreizt?
- Ist die Windel voll?
- Oder klappt etwas nicht mit der Verdauung?
- Wird es krank?
- Will ein Bäuerchen nicht raus?
- Ist es ihm zu kalt? Oder zu warm?
- Ist der Kopf in Bauchlage unglücklich auf den Boden gedonnert?
- Hat es sich wegen irgendetwas erschreckt?
- Will ein Spielzeug einfach nicht in seiner Hand bleiben?
- Oder kann etwas Spannendes nicht erreicht werden?
- Hatte es eben noch einen schlechten Traum?
- Findet es die Luft irgendwie unangenehm oder einen bestimmten Geruch?
- Ist das Licht zu grell?
- …………usw.
Klingt schwierig? Naja, das kommt darauf an. Eltern sollten nämlich wissen, dass eine Bedeutung immer im Schreien steckt, und wenn man die erfüllt, ist das die halbe Miete – und die kann man fast immer sehr schnell erfüllen:
Ich brauche Deine Nähe und Feinfühligkeit!
Bindungssicherheit braucht unser Kind und sucht danach. Dies sollten wir ihm immer erfüllen. Für sein Urvertrauen. Denn dann startet es mit der besten Basis ins Leben, die es bekommen kann. Darauf kann sich sein Bindungssystem immer berufen. Auf dieser Grunglage kann es mutig werden und lernen, so kann es selbstbewusst, aber auch sozial sein, und sich rund um möglichst gesund entwickeln.
Es braucht hier kein “Training” in Richtung “aushalten, warten können”*; es gibt hier auch kein Verwöhnen.
Warum schreit das Baby also? – In erster Linie weil es möchte, dass seine Bezugsperson es wahrnimmt. Nein besser: weil es das Wahrgenommenwerden durch die Bezugsperson unbedingt braucht! Das ist ein universelles Bedürfnis jedes Menschen.
Und wenn man dem Baby Nähe gibt und ihm mit Feinfühligkeit begegnet, kann man sich schon mal auf die Schulter klopfen, denn das Wichtigste ist erfüllt! Man muss nicht nervös werden, weil noch nicht klar ist, ob außerdem noch Hunger, Müdigkeit oder oder dahinterstecken. Denn man ist ja schon mit dem Baby unterwegs auf Lösungssuche.
P.S. Warum schreit mein Baby? – Die Frage kann man auch verändern in: Warum verhält sich mein (Klein-)Kind so ungewöhnlich/anstrengend? Die Antwort ist gar nicht wirklich anders…
Ich brauche Deine Nähe und Feinfühligkeit!
*Ergibt sich im Alltag eine Situation, in der “aushalten müssen” fürs Baby nicht umgangen werden kann, ist das nichts, was uns ein schlechtes Gewissen machen muss, wenn es nur gelegentlich mal vorkommt.
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