EDIT: Gewinnspiel beendet!
Wir wissen heute, wie wichtig Gefühle sind – und wie problematisch es sich auswirkt, wenn Menschen als Kinder nicht gelernt haben, ihre Emotionen einzuordnen und zu verbalisieren sowie auch sie nicht ausleben durften. Das kann alles betreffen: nicht nur sog. negative Gefühle wie Wut oder Traurigkeit, sondern auch Freude oder Aufregung werden oft unterdrückt, weil die kindlich-überschäumende Art Erwachsenen unangemessen erscheint. Dabei können Kinder das meiste einfach nicht sofort sozial angemessen äußern. Wie denn auch? Ihnen fehlen noch die kognitive Möglichkeiten und andere Entwicklungsschritte. Und wenn den Kindern dann auch noch Raum dafür und Vorbilder zum Umgang damit fehlen, wird es haarig.
Von Kindern wird spätestens ab der Einschulung (meist schon früher) verlangt, sich zurücknehmen zu können mit Blick auf ihr Umfeld: “Du musst doch sehen, dass das den anderen stört/traurig macht/verletzt!” Sie sollen also etwas können, das sich aber leider von allein nicht einstellt. Hier sind wir Eltern gefragt!
Können wir selbst offen sagen, dass wir Ablehnung, Spannung, Verzweiflung, Fröhlichkeit spüren? Lassen wir unseren Kindern Platz dafür, alles von A bis Z zu leben und helfen ihnen, das Grummeln, das Brausen, das Gewitter im Bauch, im Herz oder im Kopf in passende Worte zu kleiden? Das sind die ersten Schritte dahin, dass ein Kind irgendwann rechtzeitig spürt, wenn in ihm etwas auflodert, und dann versuchen kann, dagegen zu halten, um es auf gute Art und Weise zu verarbeiten. Das sind auch die ersten Schritte dahin, das unser Kind sich gesund entwickelt und nicht irgendwann anfängt, Emotionen nur noch für sich allein im Inneren zu behalten oder aber sie extrem und ungut, z.B. als Aggressionen, ins Außen abzuleiten.
Was können wir unseren Kindern auf diesem Feld also Gutes tun?
- Ich finde beispielsweise die Gedanken von Katharina Saalfrank gut zum Thema “Kommunikation” in ihrem Buch “Was unsere Kinder brauchen”.
- Außerdem empfehle ich, beim Vorlesen und Wimmelbücheranschauen immer wieder zu besprechen, was die Personen fühlen oder was ihr Verhalten andere fühlen lässt.
- Auch die Arbeit mit einem Emotionsanzeiger kann toll helfen (wie hier z.B. von Sarah Klein und ihrer Tochter gebastelt).
- Und ganz neu entdeckt habe ich das Buch “Ein gutes Gefühl. Gefühlstagebuch für Kinder”: ein Mitmachbuch von @einguterplan (Ein guter Verlag, Berlin 2020).
Mir wurden drei Exemplare zur Verfügung gestellt (#werbung), und eines habe ich mit meinem 11-jährigen Sohn genau unter die Lupe genommen. Er war sofort begeistert von der Aufmachung: die Figuren – oder wie er gleich sagte: “Monsterchen” – die jedes Gefühl darstellen, sprachen ihn an und wir betrachteten genau ihre Mimik, Gestik und Körperhaltung, lasen uns hier und da ein in die Erklärungen zu jeder Emotion und blätterten dann durchs ganze Werk.
Wenn Ihr mit Eurem Kind den Einstieg gelesen habt, kann es je nach Alter ganz selbständig weitermachen und an 100 Tagen eintragen, was es erlebt hat, was besonders gut war und was es gefühlt hat. Ihr könnt es aber auch gemeinsam machen und so dicht dran bleiben an den Emotionen des Kindes:
- Hört zu, was es gefühlt hat.
- Beobachtet, ob etwas längere Zeit herausfordernd zu sein scheint.
- Sprecht darüber, wie es Gefühl X oder Y noch besser verarbeiten und rauslassen könnte.
- Und vor allem sprecht auch über Euch selbst, damit Euer Kind merkt: Mama und Papa kennen Wut, Neid und Langeweile auch! Und wissen manchmal genauso schlecht wie ich, wie sie damit umgehen sollen. Aber gemeinsam können wir da herangehen.
Mein Sohn mochte besonders die beiliegenden Sticker, dass die Felder zum Ausfüllen nicht besonders viel Platz lassen (für Wenigschreiber kein Stressfaktor!) und die Extraaufgaben und Rätsel, die alle 10 Tage in das Tagebuch integriert sind.
Altersempfehlung
Das Buch wird von den Herausgebern für Kinder von 6 bis 11 Jahren empfohlen und das finde ich passend. Ergänzt wird, dass eine Nutzung gemeinsam mit den Eltern ab 4 Jahren möglich sein könnte, und das sehe ich auch so. In meinen Beratungen geht es immer wieder darum, wie Emotionen und ihre Verarbeitung noch leichter in den Alltag gebracht werden kann, gerade im Vorschulalter, und da sehe ich hier eine gute Möglichkeit.
Mit 11 ist mein Sohn dann aber auch tatsächlich an der Grenze, schätze ich. Älteren Kindern ist die Aufmachung dann sicher zu verspielt und zu sehr bilderbuchhaft.
Selber machen
Am Ende unserer Testlektüre stieß mein Kind mich dann noch auf einen anderen Gedanken: Wir haben immer schon viel gemalt und auch selbstgemacht, und auch in meinen Eltern-Kind-Kursen ist es mir stets ein Anliegen, Eltern nicht nur Produkte zu empfehlen, die neu oder gebraucht in der Anschaffung sinnvoll wären, sondern ihnen Inspiration zu geben, Dinge selbst zu machen. Rasseln, Steckspielzeuge, Kletterparcours, Rutschen – da ist ja vieles möglich. Und mein Sohn fand das auch bei diesem Thema so, inspiriert durch das Buch: “Ich glaube, mir fallen noch mehr Gefühle ein. Und ich möchte da eigene Männchen zu machen. Und ‘Überraschung’ finde ich irgendwie doof in der Liste hier.” Wir kamen im Gespräch zum Beispiel noch auf Schuld, Sehnsucht und Enttäuschung.
Sprich: Ihr könnt auch ganz alleine starten, wenn Ihr selbst genug Kreativität habt. Welche Gefühle fallen Euch und Eurem Kind ein? Wie könnten die Figuren dazu aussehen? Wie könnte ein tägliches Auseinandersetzen damit aussehen: Soll es ein Buch sein oder lieber ein Plakat? Vielleicht Karten? Oder 3D-Figuren? Könnten Fotos aus Zeitschriften helfen?
Macht Gefühle zu dem wichtigen Thema, das sie sind.
Möchtet Ihr ein Mitmachbuch für Euer Kind gewinnen?
Ihr möchtet lieber das Buch nutzen? Dann könnt Ihr jetzt eines von drei Exemplaren gewinnen. Was müsst Ihr tun?
TEILNAHMEBEDINGUNGEN:
Erweckt mit Eurem Kind ein Gefühl zum Leben: als Bild, als Figur, irgendwie kreativ, und mailt mir ein Foto davon an info@sachtsam-hummel.de.
Schreibt folgendes dazu:
- Name des erwachsenen Teilnehmers
- Name und Alter des Künstlers im Kindesalter
- Mailadresse
- Erlaubnis für die Veröffentlichung Eurer Namen im Gewinnfall
- Erlaubnis für die Veröffentlichung des eingereichten Kunstwerks im Rahmen des Gewinnspiels.
Das Gewinnspiel beginnt ab sofort und endet am Sonntag, den 17.01.2021, um 23:59 Uhr.
Die Auslosung erfolgt per Zufall unter Ausschluss der Öffentlichkeit so rasch ich es danach schaffe. Die Gewinner werden in einem eigenen Post auf dieser Seite veröffentlicht sowie per E-Mail angeschrieben, um die Adressdaten für den Postversand der Gewinne zu erhalten. Es entstehen den Gewinnern hier keine Portokosten, solange die Empfängeradresse in Deutschland ist.
DATENSCHUTZHINWEISE:
Veranstalter des Gewinnspiels bin ich ganz persönlich ganz privat, ansäßig bei sAchtsam Hummel, Am Helpert 17, 53177 Bonn.
Das Gewinnspiel erfolgt in vollkommen unabhängiger Organisation und Durchführung.
HAFTUNGSAUSSCHLUSS:
Die Nutzerkommetare dürfen nicht rechtswidrig sein, d.h. insbesondere keine Beleidigungen oder falsche Tatsachenbehauptungen enthalten oder gegen Schutzrechte des geistigen Eigentums verstoßen. Der Veranstalter ist für derartige Kommentare nicht verantwortlich. Es erfolgt eine Löschung, und der Teilnehmer wird vom Gewinnspiel in der Folge ausgeschlossen.
ÄNDERUNGSVORBEHALT:
Missbräuchliches Verhalten der Teilnehmer ist verboten. Ggf. behalte ich mir vor, das Gewinnspiel hinsichtlich besonderer Bedingungen abzuändern.
4 thoughts on “Gefühle erkennen – (mit Gewinnspiel)”
Ich könnte mir vorstellen, dass meiner Großen (7) das Buch helfen könnte. Sie kommt mit ihren starken Gefühlen nicht so gut klar.
Dann bestimmt. Schau bitte in die Teilnahmebedingungen.
Hallo,
danke für den tollen Beitrag. Um die Kindergefühle richtig deuten zu können, sollten wir als Eltern immer ein offenes Ohr haben, ruhig sprechen, geduldig sein, auf Mimik und Körpersprache achten und stets Zuneigung zeigen.
Liebe Grüße,
Laura