Der Distanzunterricht hat es mit sich gebracht, dass unsere Kinder kaum noch Hausaufgaben aufbekommen. Seit Videokonferenzen und Onlinelerngruppen zum Alltag dazugehören, läuft das Arbeiten gerade für unseren Jüngsten richtig gut: Um 8 Uhr geht es für alle los, um 13 Uhr sind die Kinder fast immer mit allem fertig. Und dann ist nichts mehr. Keine Hausgaufgaben, die drücken. Stattdessen wartet das Mittagessen. Und dann?
Dann zieht die kleine Clique unseres Sohnes von Tür zu Tür und holt einander ab. Drei oder vier immer gleiche Jungs treffen sich draußen, gehen zum Spielplatz, in den Wald. Toben oder schnitzen. Quatschen und haben Spaß.
Da ist Raum für die Seele, denn auch die muss gut durch diese Zeit kommen.
Das gleicht das fehlende Soziale durch den Distanzunterricht und durch nicht stattfindende Hobbys aus und hilft den Kindern wunderbar dabei, durch diese Zeit zu kommen. Der Morgen findet vorm Rechner statt, der Abend oft in Gruppen am Tablet. Ich finde die Nachmittage so schön für sie.
Früher saß der Jüngste gerne mal bis 16 Uhr oder auch länger an den verschiedenen Hausaufgaben. Im Winter war dann kaum noch Raum für Walderkunden oder andere Ausflüge, denn die Sonne ging schon bald unter. Wird jetzt weniger gelernt als sonst? Wird das Gelernte weniger gefestigt? Ja, bestimmt. Ist die Alternative – der Nachmittag mit Freunden und in Bewegung, frei und lustig – aufs Leben gesehen wohl ein Problem? No way.
Wir sind dankbar, dass es so ist wie es ist. – Naja, ehrlicherweise, dass es so war. Denn durch den Wechselunterricht in Gruppen mit A- und B-Tagen ist die oben beschrieben Leichtigkeit schon wieder eine andere. Die Morgende müssen allein bestritten werden, wenn Zuhause-Tag ist. Das senkt die Motivation, und um 13 Uhr ist das Kind nun doch wieder oft nicht fertig. Es gibt auch wieder erste Hausaufgaben. Back to normal?! Die Schule macht langsam, das ist gut. Aber ganz ehrlich: gefehlt hat das nicht so sehr.