Es gibt ja Bereiche, die man als Eltern auch mal schleifen lässt: Passt mir nicht so richtig, aber wird den Kindern auch nicht schaden. Und mir fehlt eh die Energie. Ich komme schon klar damit.
Doch manchmal entwickelt sich das dann doch schwieriger: Ich merke, ich komme doch nicht gut damit zurecht. Das überschreitet meine Grenze oder erweist sich doch schadvoller als erwartet.
Und dann habe ich festgestellt, geht es mir und anderen Eltern manchmal so, dass wir uns dennoch schwer damit tun, das Thema anzugehen. Denn es ist ja mit Konfrontation zu rechnen: Vielleicht wird mein Kind meine Perspektive nicht sofort sehen und verstehen können. Wahrscheinlich wird es stressig werden. Diskussionen, Argumente austauschen, ungute Gefühle aushalten – tu ich mir das wirklich an?
Ja, tue ich mir das an, besonders mit beschränkten Kraftreserven?
Oh ja, ich kenne das! Soll ich oder soll ich nicht? Soll ich die Anstrengung in Kauf nehmen, in der Hoffnung, dass uns das Thema dann nicht mehr belastet? Aber mit dem Wissen, dass es strapaziös wird? Und mit dem Risiko, dass unsere Beziehung leider??
Ich habe es in letzter Zeit jedoch ganz bewusst immer gemacht, wenn mein Kopf schwankte: Soll ich oder soll ich nicht? Ja, ich sollte!
Dabei habe ich im Nachhinein genau darauf geachtet und mehrfach festgestellt, dass es tatsächlich etwas mit der Eltern-Kind-Beziehung macht, wenn ich zugewandt zeige,
- was mich stört,
- was ich mir wünsche,
- dass ich mich sorge,
- dass ich interessiert bin, die Situation gemeinsam neu einzuschätzen
- dass ich dabei auch offen bin für die Argumente der anderen Seite.
Was es macht? Es belastet unser Miteinader letztendlich definitiv nicht. Nein: es macht die Beziehung besser! Es schenkt mehr Nähe! Ehrlich. Wie die Theorie es so schön vorhersagt, dass Authentischsein, Kommunikation, gelebte und ausgesprochene Für- und Selbstfürsorge gewinnbringend für das Zusammenleben sind, so erlebe ich es wirklich. Gerade jetzt, wo meine Kinder als Teenager immer klarer entwickelte Persönlichkeiten sind.
Sprich: Bitte meidet keine Konflikte, wenn es Euch mit etwas nicht gut geht (in keiner Beziehung übrigens.) <3
One thought on “Angst davor, sich zu zeigen?”